Syrah / Shiraz

Es war Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends, als eine Weltkarriere startete: Dieser Rotwein duftete faszinierend nach dunklen Beeren, vor allem leckerste Brombeeren ragten heraus. Am Gaumen wiederholte sich das fruchtige Schauspiel, ergänzt um Noten von Zwetschgen und – wie lecker ist das denn – weißem Pfeffer und Schokolade. Dabei hatte dieser Shiraz aus Australien nichts, was einem die Zunge pelzig machte, so weich fühlte er sich an. Der Boom hat bis heute um keinen Deut nachgelassen.

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Penfolds Magill Estate Winery
Penfolds Koonunga Hill Shiraz Cabernet
2021 Australien rot
Les Vignerons St. Hilaire-Ozhilan
"Esprit Garrigue" Côtes du Rhône Villages AOP
2020 Frankreich rot
Alibrianza
"Sikulo" Rosso
2022 Italien rot
Famille Perrin
Vinsobres
2019 Frankreich rot
Domaine Brunely
Ventoux
2020 Frankreich rot
Boekenhoutskloof Winery
Chocolate Block
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Kleinood Wines
Tamboerskloof, Syrah
2018 Südafrika rot
Barón Philippe de Rothschild
"Escudo Rojo" Cuvée
2021 Chile rot
Bodegas Munoz
"Gran Sello" Tempranillo & Syrah, Magnum
2020 Spanien rot
Cellier Jean d'Alibert
Minervois, Chevalier de la Gardie
2019 Frankreich rot
Byrne Vineyards
"Calcannia" Shiraz
2019 Australien rot
3 Finger Jack Cellars
Rum Barrel, 3 Finger Jack
2020 USA rot
Celler de Capçanes
Sense Cap Montsant DO, Capçanes
2020 Spanien rot

Die große Erfolgsgeschichte begann in Australien…

In Australien ist Shiraz die am häufigsten angebaute Rebsorte, beheimatet u.a. im Barossa Valley, Clare Valley, Coonawarra, Hunter Valley, Langhorne Creek oder McLaren Vale. Doch das Besondere an dieser Geschichte ist: Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Denn nicht Australien ist die Heimat der Sorte Shiraz, sondern das Land, das schlechthin den guten Geschmack, den Genuss und auch die Cépages nobles (Edelreben) definiert: Frankreich. Hier ist sie unter dem Namen Syrah ein fester Bestandteil der klassischen Rhône-Cuvée, gemeinsam mit Grenache, Mourvèdre, Cinsault und Carignan. Und nicht zu vergessen gehört sie in einen der berühmtesten Weine des Landes, den Châteauneuf-du-Pape. Doch der reinsortige Ausbau war hier eher selten.

…und wirkte auf den alten Kontinent zurück

Aber wie die Weingeschichte so spielt: Der Erfolg des australischen Shiraz rief die französischen Weinbauern auf den Plan: Wer hat’s erfunden? dachten sie und fortan hat sich die Anbaufläche nicht nur an der Rhône, sondern vor allem auch im Languedoc-Roussillon vervielfacht. Und nicht nur hier: Andere Übersee-Nationen wie Südafrika, Argentinien und Chile schlossen sich an. Auch im übrigen Europa entdeckte man die Vorzüge der Syrah/Shiraz, denn wie man an den großen Anbaunationen sieht: Shiraz mag es gerne warm. In Spanien beispielsweise in La Mancha und Levante, in Italien fühlt sie sich auf Sizilien pudelwohl. Und aufgrund der Klimaerwärmung kann sich die Rebe sogar langsam bis nach Deutschland ausdehnen.

Aus dem persischen Shiraz? Oder Syracus?

Allerlei Legenden rankten sich um die Frage: Ist die Rebsorte Syrah wirklich in Frankreich entstanden – irgendwo zwischen Rhône und Genfer See? Oder vielleicht doch von weit her gekommen? Haben die Kreuzritter sie aus der persischen Stadt Shiraz mitgebracht? Oder phönizische Handelsleute aus Syracus/Sizilien. Man weiß es nicht.
Fest steht, dass gute Winzer aus dieser Rebe sehr attraktive Weine keltern, die sogar bis in die Spitze gelangen. Der ‚Grange‘ des südaustralischen Weinguts Penfolds schaffte es in den sehr kleinen Kreis der teuersten Weine der Welt, in dem sich die exklusivsten französischen Châteaux lange Zeit alleine wähnten.