Baden bietet eine immense Vielfalt
Das Weingebiet Baden zieht sich über knapp 500 Kilometer meist entlang der Rheinebene hin und ist in neun Bereiche eingeteilt. Von Nord nach Süd: Tauberfranken, Badische Bergstraße, Kraichgau, Ortenau, Breisgau, Kaiserstuhl, Tuniberg, Markgräflerland und Bodensee. Alle Bereiche weisen unterschiedliche geologische Verhältnisse auf, sodass die Bodenbeschaffenheit von Ton, Kies und Mergel über Löss und Lehm bis hin zu Keuper und Muschelkalk reicht.
Der Kaiserstuhl ist Burgunderland
Der südliche Teil des Oberrheingrabens zwischen Baden-Baden und Lörrach wird im Westen durch
die Vogesen und im Osten durch den Schwarzwald geschützt – eine klimatische Besonderheit, die für den Weinbau extrem vorteilhaft ist. Der Kaiserstuhl – benannt nach einem inaktiven Vulkankegel – ist mit 4100 Hektar der größte Teilbereich. An den Südhängen wird die längste Sonnenscheindauer in Deutschland gemessen. Der Kaiserstuhl ist Rotweinland: 40% der Anbaubaufläche entfallen hier auf Spätburgunder. Viele Terrassen und Steillagen erfordern mühsame Handarbeit. Aber diese traditionelle und auch qualitätsfördernde Arbeitsweise verschafft den Weinen weltweit hohe Anerkennung und Respekt.
Gutedel im Markgräflerland
Die Tatsache, dass Tauberfranken – zwischen Bad Mergentheim und Wertheim am Main gelegen – zur Weinregion Baden gehört, führt oft zur Verblüffung, herrschen hier doch ganz andere Bedingungen vor als in Südbaden. Der Untergrund wird dominiert vom Muschelkalk; die wichtigsten Rebsorten sind weiß: Müller-Thurgau und Schwarzriesling. Letztere Rebsorte heißt übrigens in Frankreich Pinot Meunier und ist ein wichtiger Bestandteil vieler Champagner.
Zwischen Freiburg und Lörrach liegt das Markgräfler Land. Hier regiert der Gutedel – eine Rebsorte, die in der Schweiz Chasselas heißt und von dort im 18. Jahrhundert eingeführt wurde. Nicht wenige sagen, dass die Kombination von Gutedel und Spargel zu den absoluten kulinarischen Höhepunkten zählt.
Ebenfalls um Höhe geht es am Bodensee: Am Fuße der Festung Hohentwiel befinden sich auf 560 Meter ü.d.M. die höchstgelegenen Weinberge nördlich der Alpen.